Johann Lafers humorvolle One-Man-Show
4. Februar 2020
Hatten sichtlich gute Laune beim Landhaustreff: TV-Koch Johann Lafer (l.) und Moderator Manni Breuckmann. Foto: Christoph Reichwein (crei)
Huckingen Der Sternekoch gab beim Landhaustreff im Hotel Milser wertvolle Tipps zu gesunder Ernährung. Und ließ Manni Breuckmann kaum zu Wort kommen.
Am Montagabend hatte Manfred „Manni“ Breuckmann seinen Meister gefunden. Das lag an Johann Lafer, der bei der 45. Ausgabe des Landhaus-Treffs im Huckinger Hotel Milser der Stargast war. Der prominente Sternekoch machte das jeweils im Mittelpunkt des Treffs stehende Gespräch kurzerhand zu einer „One-Man-Show“, bei der Reporter-Legende Breuckmann Mühe hatte, die eine oder andere Frage überhaupt an den Mann zu bringen.
Die Besucherresonanz war zur Freude von Organisationschefin Sigrid Köllmann diesmal besonders groß. Alle Tische im Veranstaltungssaal waren besetzt, 145 Gäste wollten den aus zahlreichen TV-Kochshows bekannten Spitzenkoch live erleben. Dabei genossen die Landhaus-Gäste wie immer ein ausgezeichnetes Drei-Gänge-Menü, ausgewählte Weine und das eine oder andere Bierchen. Der Auftritt des Spitzenkochs bereitete ihnen sichtlich Vergnügen, der besonders durch die mittlerweile eingestellte TV- Kochsendung „Lafer! Lichter! Lecker!“ einem breiten Publikum bekannt wurde.
Künstlerbild für 2500 Euro versteigert
Versteigerung Im Rahmen des Landhaustreffs versteigerte der Dorstener Künstler Benjamin Rayher am Montagabend einen limitierten Siebdruck aus eigener Produktion. Der Erlös ist für das Malteser Kinder- und Jugendhospiz bestimmt. Das Bild „Joker“ wurde für 2500 Euro vom Mülheimer Unternehmer Frank Linnecke ersteigert.
Ausblick Der Termin für den nächsten Landhaustreff steht mit dem 8. Juni 2020 bereits fest. Wer dann zu Gast sein wird, wird rechtzeitig bekanntgegeben, wie Organisatorin Sigrid Köllmann ankündigte.
Sein Sternelokal „Stromburg“ im Hunsrück hat er vor einem Jahr aufgegeben, derzeit betreibt der Österreicher in seinem früheren Spitzenrestaurant „Le Val d‘Or“ im pfälzischen Guldental eine Kochschule. Gefragt sind die Kochkünste Lafers nach wie vor, erst am Samstag war er als ausgewiesener Top- Patissier für 5000 Dessert-Portionen beim Ball des Sports zuständig.
Auch im Fernsehen ist der zweifache Familienvater immer noch präsent. Im ZDF moderiert er die Nachmittagssendung „Die Küchenschlacht“. Das beim Fernsehpublikum beliebte TV-Format gibt es seit 13 Jahren. „Wir haben einen höheren Marktanteil als das Aktuelle Sportstudio“, merkte Lafer mit Blick auf Reporter-Ikone Breuckmann an.
Seine Aufgabe als Juror hat er allerdings aufgegeben. Grund war die negative Bewertung der Kochkünste einer Kandidatin, die hohe Wellen geschlagen hatte. „Ich habe damals der Dame gesagt, dass man mit so einem zusammengerührten Joghurt nicht weiterkommen kann“, erklärte Lafer, der ergänzte, dass die Sache dann am nächsten Tag eskalierte: „Der Ehemann rief den Intendanten an und informierte darüber, dass seine Frau aufgrund meines Urteils mit einer schweren Depression ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Er hat daraufhin angekündigt, den Sender zu verklagen.“ Seitdem moderiert der prominente Koch den TV-Dauerbrenner nur noch und hat sich geschworen: „Ich werde nie mehr öffentlich ein Essen bewerten.“
Der erfolgreiche Unternehmer freut sich über die derzeitige Diskussion zum Thema Ernährung: „Wir brauchen einfach mehr Respekt vor Lebensmitteln, mehr Wertschätzung.“ Gesunde Ernährung sei sehr wichtig, denn „60 Prozent aller Krankheiten sind ernährungsbedingt“. Keine gute Meinung hat Lafer zudem von Billigangeboten im Lebensmittelbereich: „Ein Hühnchen für 2,39 Euro kann nie gelebt haben.“ Er wurde noch deutlicher: „Man kann aus Wasser keinen Wein machen“. Damit meinte er, dass die Qualität des Produktes im Vordergrund stehen muss. Wenn das nicht der Fall sei, könne auch der beste Koch daraus kein gutes Essen zubereiten. Auf Breuckmanns Frage, was denn einen guten Koch ausmache, antwortete Lafer: „Man muss mit Leidenschaft kochen, immer das Beste verwenden, davon aber wenig.“
Für ihn ist gutes Essen nicht nur von Berufswegen wichtig: „Essen bringt Menschen zusammen, sie werden niemanden finden, der gut gegessen hat und böse guckt.“ Seinen humorvollen Alleingang durch die kulinarischen Themen beendete Johann Lafer mit dem Rat: „Immer gut essen und nett zu den Mitmenschen sein.“ Talkmaster Breuckmann hatte sich derweil mit seiner Nebenrolle abgefunden und resignierte: „Ein Gespräch war das ja eigentlich nicht, du hast mich totgequatscht.“
Kai Magnus Sting sollte den Abend mit einem Auftritt eigentlich kabarettistisch beschließen. Der Neudorfer musste allerdings krankheitsbedingt absagen. Für ihn sprang kurzfristig Ulknudel Ingrid Kühne ein, die als „Frau Kühne“ derzeit im rheinischen Karneval unterwegs ist. Mit lustigen Episoden aus ihrem aktuellen Programm sorgte die niederrheinische Comedy-Frontfrau für gute Laune im Publikum.
Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-johann-lafer-beim-landhaustreff-im-hotel-milser_aid-48751203